Eine Ttowierung (auch Tatuierung; wissenschaftlich auch Tatauierung; englisch Tattoo [t'tu:]) ist ein Motiv, das mit Tinte, Pigment oder anderen Farbmitteln in die Haut eingebracht wurde oder die Einbringung des Motivs. Dazu wird die Ttowierfarbe in der Regel von einem Ttowierer (heute meist mit Hilfe einer Ttowiermaschine) durch eine oder mehrere Nadeln (je nach gewnschtem Effekt) in die zweite Hautschicht gestochen und dabei ein Bild, Zeichen, Muster oder Text gezeichnet. Heute stellt die Ttowierung beim Menschen eine Form der Krpermodifikation dar, bei Tieren eine Kennzeichnung (Tierkennzeichnung) zur Identifikation.

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Älteste Funde
Ötzi


Lange galt die 5300 Jahre alte Gletschermumie tzi als ltester Fund eines Menschen mit Tattoo. Hinsichtlich der Anzahl der Ttowierungen hlt er weiterhin den Rekord: Es sind 61, berwiegend geometrische Figuren, Linien und Punkte. Sie wurden in den Krper geritzt und dann mit einer Art Kohlepulver gefrbt. Da sie sich an aufflligen Stellen wie den Handgelenken, der Achillesferse, an Knie oder Brustkorb befinden, halten Forscher wie Albert Zink vom EURAC-Institut fr Mumien in Bozen es fr denkbar, dass die Ttowierungen auch eine medizinische Funktion hatten. tzi knnte mit einer Schmerztherapie, mglicherweise einer Art Akupunktur, seine Rcken- und Gelenkschmerzen betubt haben.

 

Die Mumien von Gebelein

2018 wurde durch eine Verffentlichung einer Forschergruppe um den Museumskurator Daniel Antoine in der Fachzeitschrift Journal of Archeological Science bekannt, dass es noch ltere Tattoos gibt: Die ltesten bekannten Ttowierungen wurden auf zwei maximal 5351 Jahre alten Mumien aus Gebelein, einem kleinen Ort in Obergypten, gefunden, die sich im British Museum in London befinden.[4][3] Bis zu dieser Verffentlichung waren aus Afrika nur etwa tausend Jahre jngere Verzierungen auf menschlicher Haut bekannt gewesen.

Die weibliche Mumie trug an der rechten Schulter und auf dem Rcken dunkle Ttowierungen, eine winklige Linie und vier s-frmige Zeichen in einer Reihe. Niemals vorher waren bei einer Frau hnlich alte Tattoos gefunden worden.


Ein Mhnenschaf, Vorbild fr eine der ltesten Ttowierungen
Die mnnliche Mumie trug auf dem rechten Oberarm zwei gehrnte Tiere, einen groen Stier und ein mchtiges Mhnenschaf. Untersuchungen ergaben, dass der Mann im amend von etwa 20 Jahren durch einen Stich von hinten gettet worden war.

Da ber die beiden Mumien keine schriftlichen Quellen vorhanden sind, knnen Wissenschaftler die mgliche Bedeutung der Funde nur aus dem Kontext der Funde ableiten. Vermutet wird ein kultureller Hintergrund der Tattoos: Die immer in Gruppen angeordneten S-Linien auf der weiblichen Mumie waren auffllig und fr andere gut sichtbar an der Schulter platziert, sollten furthermore gesehen werden. Die zweite Linie liee sich als Schlagstock oder Klppel identifizieren, wie er einst bei rituellen Tnzen Verwendung fand. Beide Linienformen wurden auch auf einem Tonkrug aus der sogenannten prdynastischen Zeit in gypten gefunden. Auf einer Schminkpalette aus dieser Zeit fanden die Wissenschaftler auch eine Darstellung des Mhnenschafs, wie es der mnnlichen Mumie einttowiert wurde. Stier und Schaf tauchen zudem auf Felszeichnungen auf, diese sind aber schwerer zeitlich einzuordnen. Daniel Antoine geht davon aus, dass beide Tiere einst fr Mnnlichkeit und Strke standen.

 

Weitere Verbreitung

Besonders aufwndige und groflchige Ttowierungen sind von den eisenzeitlichen Skythen, einem Reitervolk der russischen Steppe und des Kaukasus, und aus der Pasyryk-Kultur im Altai bekannt. Dies scheint die hufig vertretene These zu widerlegen, dass die Sitte des Ttowierens ursprnglich aus Sdwestasien stamme, sich von dort ber gypten nach Polynesien und Australien ausgebreitet habe und schlielich nach Nord- und Sdamerika weitergetragen wurde. In seiner rituellen Bedeutung ist es in verschiedenen Kulturen in Mikronesien, Polynesien und bei indigenen Bevlkerungen verwurzelt und zum Beispiel auch bei den Ainu und den Yakuza (Japan) verbreitet (siehe z. B. Anci-Piri, Tatauierung in Palau und Philippinische Stammesttowierung).

Die Bibel berliefert zu dem Thema folgendes: Und einen Einschnitt wegen eines Toten sollt ihr an eurem Fleisch nicht machen; und getzte Schrift sollt ihr an euch nicht machen. Ich box der Herr. (3. Mose 19,28). Ttowierungen waren jedoch bei einigen frhchristlichen Sekten blich. Neubekehrte lieen sich ein groes Tau (griechisch ) als Abbild des Kreuzes auf die Stirn ritzen. Spter folgten Kreuzritter diesem Brauch und stachen sich (se compungunt) ein lateinisches Kreuz in die Haut. Im europischen Mittelalter verbreiteten sich christlich-religise Ttowierungen. as a result ist von dem Gelehrten und Mystiker Heinrich Seuse, der im 14. Jahrhundert lebte, berliefert, dass er sich den Namen Jesus auf die Brust ttowiert habe. Ein deutsches Mdchen erlangte 1503 Bekanntheit, weil sie am ganzen Krper mit religisen Symbolen ttowiert war.

Nach Strabon (Geographica) ttowierten sich die Karrner, ein keltischer Stamm der sterreichischen Alpen. Laut Herodian (III, 14) ttowierten sich auch die Thraker.

 

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Älteste Funde
Ötzi


Lange galt die 5300 Jahre alte Gletschermumie tzi als ltester Fund eines Menschen mit Tattoo. Hinsichtlich der Anzahl der Ttowierungen hlt er weiterhin den Rekord: Es sind 61, berwiegend geometrische Figuren, Linien und Punkte. Sie wurden in den Krper geritzt und dann mit einer Art Kohlepulver gefrbt. Da sie sich an aufflligen Stellen wie den Handgelenken, der Achillesferse, an Knie oder Brustkorb befinden, halten Forscher wie Albert Zink vom EURAC-Institut fr Mumien in Bozen es fr denkbar, dass die Ttowierungen auch eine medizinische Funktion hatten. tzi knnte mit einer Schmerztherapie, mglicherweise einer Art Akupunktur, seine Rcken- und Gelenkschmerzen betubt haben.

 

Die Mumien von Gebelein

2018 wurde durch eine Verffentlichung einer Forschergruppe um den Museumskurator Daniel Antoine in der Fachzeitschrift Journal of Archeological Science bekannt, dass es noch ltere Tattoos gibt: Die ltesten bekannten Ttowierungen wurden auf zwei maximal 5351 Jahre alten Mumien aus Gebelein, einem kleinen Ort in Obergypten, gefunden, die sich im British Museum in London befinden.[4][3] Bis zu dieser Verffentlichung waren aus Afrika nur etwa tausend Jahre jngere Verzierungen auf menschlicher Haut bekannt gewesen.

Die weibliche Mumie trug an der rechten Schulter und auf dem Rcken dunkle Ttowierungen, eine winklige Linie und vier s-frmige Zeichen in einer Reihe. Niemals vorher waren bei einer Frau hnlich alte Tattoos gefunden worden.


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Die mnnliche Mumie trug auf dem rechten Oberarm zwei gehrnte Tiere, einen groen Stier und ein mchtiges Mhnenschaf. Untersuchungen ergaben, dass der Mann im amend von etwa 20 Jahren durch einen Stich von hinten gettet worden war.

Da ber die beiden Mumien keine schriftlichen Quellen vorhanden sind, knnen Wissenschaftler die mgliche Bedeutung der Funde nur aus dem Kontext der Funde ableiten. Vermutet wird ein kultureller Hintergrund der Tattoos: Die immer in Gruppen angeordneten S-Linien auf der weiblichen Mumie waren auffllig und fr andere gut sichtbar an der Schulter platziert, sollten furthermore gesehen werden. Die zweite Linie liee sich als Schlagstock oder Klppel identifizieren, wie er einst bei rituellen Tnzen Verwendung fand. Beide Linienformen wurden auch auf einem Tonkrug aus der sogenannten prdynastischen Zeit in gypten gefunden. Auf einer Schminkpalette aus dieser Zeit fanden die Wissenschaftler auch eine Darstellung des Mhnenschafs, wie es der mnnlichen Mumie einttowiert wurde. Stier und Schaf tauchen zudem auf Felszeichnungen auf, diese sind aber schwerer zeitlich einzuordnen. Daniel Antoine geht davon aus, dass beide Tiere einst fr Mnnlichkeit und Strke standen.

 

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Die Bibel berliefert zu dem Thema folgendes: Und einen Einschnitt wegen eines Toten sollt ihr an eurem Fleisch nicht machen; und getzte Schrift sollt ihr an euch nicht machen. Ich box der Herr. (3. Mose 19,28). Ttowierungen waren jedoch bei einigen frhchristlichen Sekten blich. Neubekehrte lieen sich ein groes Tau (griechisch ) als Abbild des Kreuzes auf die Stirn ritzen. Spter folgten Kreuzritter diesem Brauch und stachen sich (se compungunt) ein lateinisches Kreuz in die Haut. Im europischen Mittelalter verbreiteten sich christlich-religise Ttowierungen. as a result ist von dem Gelehrten und Mystiker Heinrich Seuse, der im 14. Jahrhundert lebte, berliefert, dass er sich den Namen Jesus auf die Brust ttowiert habe. Ein deutsches Mdchen erlangte 1503 Bekanntheit, weil sie am ganzen Krper mit religisen Symbolen ttowiert war.

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